Das geistige Leben beruht überall auf einer Wechselwirkung zwischen der
Seele und einem organisierten Körper. Die körperlichen Funktionen
begründen jedoch die eigentümliche und spezifische Qualität der
geistigen Verrichtungen nicht, sondern setzen die Fähigkeit zu ihnen als
das ursprünglichste Eigentum der Seele in dieser selbst voraus; ihre
Eindrücke geben jedoch diesen unentschiedenen Fähigkeiten Gegenstände
der Anwendung und bestimmen die Richtung, in welcher die einzelnen Akte
derselben kombiniert werden. Auch dies jedoch nicht durchgängig.
Abgesehn vielmehr von dieser Verarbeitung der Eindrücke durch den Körper
wird das Resultat dieser Arbeit noch einer selbständigen Behandlung von
Seiten der Seele unterworfen, und großenteils erst dann, wenn die Summe
der Eindrücke dieser innern psychischen Umformung unterlegen hat, tritt
sie wieder als Anreiz für die Erzeugung physischer Prozesse in dem
Körper hervor.
(Aus § 7 [Vom psychologischen Werte des Leibes] des 1852 erschienen Werks)
ZUM GEBURTSTAG DES PHILOSOPHEN UND NATURFORSCHERS
Über den Autor (1817-1881)
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