Freitag, 7. November 2014

Johann Gottfried Schnabel: Die Insel Felsenburg

Geneigter Leser!

Es wird dir in folgenden Blättern eine Geschichts-Beschreibung vorgelegt, die, wo du anders kein geschworner Feind von dergleichen Sachen bist, oder dein Gehirne bey Erblickung des Titul-Blates nicht schon mit wiederwärtigen Præjudiciis angefüllet hast, ohnfehlbar zuweilen etwas, ob gleich nicht alles, zu besonderer Gemüths-Ergötzung überlassen, und also die geringe Mühe, so du dir mit Lesen und Durchblättern gemacht, gewisser massen recompensiren kan.

Mein Vorsatz ist zwar nicht, einem oder dem andern dieses Werck als einen vortrefflich begeisterten und in meinen Hoch-Teutschen Stylum eingekleideten Staats Cörper anzuraisoniren; sondern ich will das Urtheil von dessen Werthe, dem es beliebt, überlassen, und da selbiges vor meine Parthie nicht allzu vortheilhafftig klappen solte, weiter nichts sagen, als: Haud curat Hippoclides. Auf Teutsch:

Sprecht, was ihr wolt, von mir und Julio dem Sachsen,
Ich lasse mir darum kein graues Härlein wachsen.

(Beginn der Vorrede zu dem ab 1731 erschienenen utopischen Fortsetzungsroman)

ZUM GEBURTSTAG DES SCHRIFTSTELLERS

Über den Autor (1692-ca.1750)

Youtube-Beitrag zu Schnabel in Hanns H. F. Schmidts 'Schmökerkiste'

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