Mittwoch, 10. September 2014

Elisabeth von Österreich-Ungarn: An meinen Meister

Es schluchzt meine Seele, sie jauchzt und sie weint,
Sie war heute Nacht mit der Deinen vereint;
Sie hielt Dich umschlungen so innig und fest,
Du hast sie an Deine mit Inbrunst gepresst.
Du hast sie befruchtet, Du hast sie beglückt,
Sie schauert und bebt noch, doch ist sie erquickt.
O könnten nach Monden aus ihr auch erblühn
So wonnige Lieder, wie Dir einst gediehn! –
Wie würde sie hegen, die Du ihr geschenkt,
Die Kinder, die Du, Deine Seele, getränkt.

(Gedicht für Heinrich Heine, aus den Winterliedern von 1887)

ZUM TODESTAG DER KAISERIN

Über die Autorin (1837-1898)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen