Freitag, 6. Juni 2014

Alix von Hessen-Darmstadt: Briefe an die Jugendfreundin Toni

Unser Aufenthalt in Florenz war idealisch und das Wetter immer so günstig. Wir haben sehr viel gesehen, aber man kommt nie damit zu Ende. Des Schönen gibt es fast zu viel. – Und nun erst hier [in Venedig], wo wir gestern Nachmittag ankamen, es ist ein Traum, so ganz anders wie irgend etwas das man je gesehen. Man kann es sich eigentlich gar nicht vorstellen, bis man es sieht. Wir fuhren gestern Abend im Mondschein auf dem Canal Grande, und Nachmittag in den kleinen kleinen Gässchen und hörten dem Singen zu. Es macht einen zu eigenartigen Eindruck. – Heute Früh waren wir im San Marco und im Dogenpalast – zu schön, es nützt nichts, ich kann es Dir nicht beschreiben.

(Aus dem Brief vom 28.4.1893 – Quelle: Lotte Hoffmann-Kuhnt: Briefe der Zarin Alexandra von Russland an ihre Jugendfreundin Toni Becker Bracht; Books on Demand 2009)

ZUM GEBURTSTAG DER LETZTEN KAISERIN VON RUSSLAND

Über die Autorin (1872-1918)

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