Keine Parallele scheint mehr gerechtfertigt als die zwischen Mozart und Rafael. Die edle Schönheit, welche alle anderen Bedingungen künstlerischer Darstellung gleichsam aufzuzehren und in reine Harmonie aufzulösen
scheint, tritt so siegreich in den Gebilden beider Meister in gleicher
Weise hervor, dass es so mancher übereinstimmender Momente in ihrem
Bildungs- und Lebensgange, in ihrer künstlerischen und sittlichen Natur
gar nicht bedürfte, um sie als Zwillingsbrüder erkennen zu lassen.
Indessen würde diese Vergleichung erst wahren Gewinn bringen, wenn sie
durch eingehende Betrachtung erkennen ließe, wie und unter welchen
Bedingungen auf verschiedenen Gebieten der Kunst die in ihrer
Totalwirkung gleichartige Schönheit geschaffen wird.
(Aus dem Schlusskapitel der 1856-59 erschienenen Biographie)
ZUM GEBURTSTAG DES KULTURWISSENSCHAFTLERS
Über den Autor (1813-1869
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