Alle Völker stimmen darin überein, das gute, freundschaftliche Herz und
die wohltätigen Bemühungen eines edlen Menschenfreundes höher zu achten
als alle zufälligen Güter des äußerlichen Glücks. Niemand hält es je
für ein Lob, wenn man sagt: der Reiche, der Mächtige, der Vornehme; aber alle ehren und lieben sogleich den Mann, den die Geschichte seiner Zeit
den Guten, den Edlen, den Milden, den Wohltätigen nennt. Die Reichen
und Mächtigen haben bloß dieses vor den Andern voraus, dass sie das
Letzte leichter sein können als die Übrigen. Desto schlimmer für sie,
wenn sie es nicht sind. Sie tun das Gute nicht, das sie tun könnten
und sollten, und entbehren vieles Glück, das sie dadurch genießen
könnten.
(Aus dem Kapitel "Von der Güte" der 1811 [postum] erschienenen Schrift)
ZUM TODESTAG DES SCHRIFTSTELLERS
Über den Autor (1763-1810)
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