Donnerstag, 10. Juli 2014

Elisabeth Förster-Nietzsche: Nietzsches Bibliothek

Leider hatte mein Bruder nicht die Gewohnheit, seinen Namen in die Bücher [seiner nur teilweise erhaltenen Bibliothek! LA] einzutragen. Da mögen nun manche in den Händen Solcher sein, die vielleicht glücklich wären, wenn sie wüssten, wer diese Striche, Fragen und Ausrufezeichen und Bemerkungen wie: Sehr gut! Gut beobachtet! Unsinn! Dumm!, mit denen mein Bruder seine Bücher an den Rändern auszustatten pflegte, gemacht hat. Auch umfangreichere Bemerkungen schrieb er häufig an den Rand. Ein sehr häufiges Zeichen seines Missbehagens ist es, wenn plötzlich Striche und Bemerkungen aufhören, man sieht: hier hat der Leser das Buch beiseite geworfen.

(Aus dem 1900 veröffentlichten Beitrag zu "Bücher und Wege zu Büchern", herausgegeben von Arthur Bertold)

ZUM GEBURTSTAG VON NIETZSCHES SCHWESTER

Über die Autorin (1846-1935)

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